AUSSTELLUNGEN
Lagerbordelle. Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern
Eigentümer: Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Kuratoren: Insa Eschebach und Robert Sommer
Thema dieser Ausstellung sind die lange Zeit vergessenen Bordelle in Konzentrationslagern. Seit 1942 wurden auf Weisung des Reichsführers-SS Heinrich Himmler Bordelle in zehn KZ errichtet. Die „Sonderbauten“, wie die SS die Lagerbordelle nannte, waren seit 1943 fester Teil eines Prämiensystems, das im gesamten KZ-System galt. Auf diese Weise sollten männliche Häftlinge zu Mehrarbeit motiviert werden. Mehr als 200 weibliche Häftlinge wurden in diesen Lagerbordellen sexuell ausgebeutet, die meisten kamen aus dem Frauen-KZ Ravensbrück. Die Ausstellung basiert auf einer Sonderausstellung zum gleichen Thema, die 2007 in der Gedenkstätte Ravensbrück zu sehen war.
Die Neufassung wurde zum einen um Kontextthemen erweitert und zum anderen konnten zahlreiche neue Erkenntnisse aufgenommen werden. Diese gehen auf den Mit-Kurator der Wanderausstellung, den Berliner Kulturwissenschaftler Robert Sommer, zurück.
Gezeigt werden mehr als 150 Dokumente und Fotos zum Thema Lagerbordelle. Vier Hörstationen informieren über ehemalige Sex-Zwangsarbeiterinnen und männliche Besucher der Bordelle. Einführende Tafeltexte stellen Aspekte der Thematik vor, die jeweils vier Themenbereichen zugeordnet sind. Zur vertiefenden Lektüre werden Dokumente und Texte in Ordnern und Klappbüchern angeboten, die auf Tischen installiert sind. Darüber hinaus werden in Vitrinen Dokumente und Fotos zur Geschichte der zehn Lagerbordelle gezeigt.
Stationen
- Mahn und Gedenkstätte Ravensbrück
- Abgeordnetenhaus von Berlin
- Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald
- KULTschule Berlin-Lichtenberg
- Historisch-Technisches Museum Peenemünde
- Gedenkstätte Münchner Platz Dresden
- Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Osnabrück
- Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund
Presse
Neues Deutschland Code 998: »Bordellfrauen« im KZ. Ausstellung über Sex-Zwangsarbeit hat in Lichtenberger KULTschule eröffnet, von Kevin Dürr
Süddeutsche Zeitung Im KZ-Bordell. Eine Ausstellung in der Gedenkstätte Buchenwaldzeigt, wie Gefangene durch Prostitution erniedrigt wurden, von Christiane Kohl
Camp Brothels. Forced Sex Labor in Nazi Concentration Camps
Owner: An Exhibition by the Ravensbrück Memorial/ Foundation of the Memorials of the State of Brandenburg Curators: Insa Eschebach and Robert Sonderausstellungmmer
The exhibition presents the history of the concentration camp brothels from a three-fold perspective: SS documents show the bureaucratization of sexual violence; accounts from victims detail the everyday realities of forced sex labor; and accounts from male prisoners present the perception of the camp brothels by the (male) inmates. The exhibition boasts more than 150 facsimiles of historical documents and photographs, as well original testimonies from former sex slave workers and brothel visitors. The testimonies are accessible both in oral form, at the exhibition’s audio points, and as written documents.
The various dimensions of the subject are introduced through a set of panels. Corresponding table tops offer the possibility of exploring the subject in greater depth. Reproductions of documents, architectural drawings, and testimonies from survivors and perpetrators can be found in folders attached to the tables.
The exhibition covers four subject areas, which cover an area of approximately 60 square meters (650 sq. ft.). While we recommend setting up the exhibition in a single space, it is also possible to show various subject areas in different rooms. The subject areas are as follows: 1.) The Establishment of the Camp Brothels, 2.) Women in Camp Brothels, 3.) Male Prisoners and Camp Brothels; 4.) Camp Brothels and their Aftermath.
The English Version of the Lagerbordelle-Ausstellung is shorter and more compact than the German version.
Hauptausstellung Mahn-und Gedenkstätte Ravensbrück 2013
Von Robert Sommer bearbeitete Themenbereiche waren: "asoziale" Häftlinge, "kriminelle" Häftlinge, politische Häftlinge und das Männerlager.